Info über Entspannungstherapien
Autogenes Training ist eine von J.H.Schultz entwickelte Methode der "konzentrativen Selbstentspannung". Durch stufenweise erlernbare autosuggestive Übungen lassen sich Muskelspannung, Puls, Atem und Hautdurchblutung positiv beeinflussen, was eine allgemeine körperliche und psychische Entspannung bewirkt, die als Basis für Selbstregulation und Selbstheilung dient. Autogenes Training ist besonders angezeigt bei Verkrampfungen aller Art sowie inneren wie äusseren Spannungen, bei Schlafstörungen, Nervosität usw. Autogenes Training ist eine Methode, die von den Ratsuchenden erlernt und dann jederzeit selber für sich angewendet werden kann.
Die Unterstufe des Autogenen Trainings:
Sie besteht aus sieben Übungen, die nacheinander durch Autosuggestion Ruhe, Schwere und Wärme in den Körper bringen, Puls und Atmung beruhigen und Kühle der Stirn hervorrufen.
Ruhe-Übung - versetzt den Körper und Geist in einen allgemeinen Ruhezustand und hilft, sich auf die weiteren Uebungen vorzubereiten. Geeignete Formeln: „Ich bin ganz ruhig. Die Gedanken kommen und gehen.“
Schwere-Übung - löst ein Schweregefühl durch Muskelentspannung aus: „Die Arme und Beine sind schwer.“
Wärme-Übung - erhöht die Durchblutung und führt zu einem Wärmegefühl: „Die Arme und Beine sind warm.“
Atem-Übung - vertieft durch ruhiges Ein- und Ausatmendie die Entspannung: „Die Atmung geht ruhig und gleichmäßig.“, oder: „Es atmet mich.“
Herz-Übung - beruhigt den Körüer durch Konzentration auf den Herzschlag: „Das Herz schlägt ruhig und gelassen.“
Sonnengeflechts-Übung -vertierft die Entspannung durch Konzentration auf den Solarplexus noch weiter: „Das Sonnengeflecht ist strömend warm.“
Kopf-Übung - dient dem Wachbleiben und dem klaren Bewusstsein: „Der Kopf ist klar, die Stirn ist kühl.“ ( J.H.Schultz)
Progressive Muskelentspannung, progressive Muskelrelaxation (PMR) - Jacobsen Entspannungstraining
Grundlage dieser von E. Jacobson (1885-1976) entwickelten Methode ist die Kontrastwahrnehmung von angespannten bzw. entspannten Muskeln. Therapieziel ist eine frühzeitige Wahrnehmung von muskulären Spannungszuständen und deren aktive Verminderung. Systematisch und schrittweise werden verschiedene Muskelgruppen miteinbezogen. Mit zunehmender Übung kommt es zu einem tiefen Entspannungseffekt.
Stressregulationstraining
Das Stressregulationstraining ist ein individuell auf den Einzelnen zugeschnittenes Programm, das die Stressoren aufdeckt und Möglichkeiten erarbeitet um den Energiehaushalt wiederherzustellen und dadurch Wohlbefinden zu ermöglichen. Es führt den Klienten mittels verschiedenster Techniken wieder zu einem Bewusstsein des eigenen Körpers. Zeitmanagement, Ernährung, Bewegung, Wertvorstellungen, Beziehungen in Partnerschaft, Familie und Beruf werden ebenso miteinbezogen wie auch spezielle Stressoren jedes Einzelnen. Das Tempo und Ausmass der Bereitschaft des Klienten zur Veränderung wird akzeptiert – alles Radikale kann wieder Stress erzeugen. (Daniela Ronalter, 8037 Zürich)
Funktionelle Entspannung nach Marianne Fuchs
Der Therapeut oder die Therapeutin gibt Handlungsanweisungen (Spielregeln), die nicht an ein festes Programm gebunden sind, sondern den Klienten zur SelbstenTdeckung anregen sollen. Er lernt sich zu entdecken und zu erspüren und Körpererfahrungen auch auf psychischer Ebene wirken zu lassen. Dadurch, dass durch differenziertere Selbstwahrnehmung auch frühkindliche Erfahrungen wieder ins Bewusstsein gebracht werden können, gehört die Funktionelle Entspannung zu den tiefenpsychologisch körperorientierten Methoden. Aufbauend auf der Grundlage der Gestaltkreistheorie von Viktor v. Weizsäcker wurde die Methode in den 1940er und 1950er Jahren von Marianne Fuchs (geb. 1908) entwickelt.